Klimaschutz mit Biogas

Auszeichnung an sechs Biogas-Betriebe aus der Bodensee-Region durch die Bodensee-Stiftung übergeben

Die Betriebe haben sich an einem dreijährigen EU-Projekt zum Klimaschutz in der Landwirtschaft beteiligt und in dieser Zeit Maßnahmen umgesetzt, um Energie und Treibhausgasemissionen einzusparen.


Bild: Bodensee-Stiftung (von links: Klaus Vogler, Alexander Zulic, Volker Kromrey, Hans-Peter u. Doris Buhl, Gerhard Jäckle, Markus Halmer, Antje Föll)

Die Bodensee-Stiftung führte auf den teilnehmenden Betrieben in den Jahren 2010, 2011 und 2012 detaillierte Bestandsaufnahmen durch und analysierte die Daten mit dem Computerprogramm ACCT (AgriClimateChangeTool). Diese aufwendigen Analysen ermöglichten es den Betriebsleitern und den Beratern der Bodensee-Stiftung, den Betrieb quasi durch die „Klimaschutz-Brille“ zu betrachten. Auf dieser Grundlage wurden dann spezifische Maßnahmenpläne erarbeitet, um die Betriebe klimafreundlicher zu machen. „Wir sind sehr froh, dass wir an dem Projekt teilnehmen konnten. Denn nun haben wir einen ganz anderen Blick auf unseren Energieverbrauch.“ erläuterte Doris Buhl vom Hofgut Homboll.

Die Treibhausgasemissionen, die auf den Biogas-Betrieben entstehen, liegen zwischen 3 und 8 Tonnen CO2eq/Hektar. Durch die Erzeugung von erneuerbarem Strom und Wärme mit der Biogasanlage und die damit verbundene Einsparung fossiler Energieträger, können die Biogas-Betriebe ihre Klimabilanz deutlich verbessern. Wird die bei der Stromerzeugung entstehende Abwärme optimal genutzt, zum Beispiel um Wohnhäuser zu beheizen und dadurch Heizöl eingespart, sind Biogasbetriebe sogar CO2-Senken.

Grundsätzlich lieferten alle untersuchten Biogasanlagen mehr Energie, als zum Betrieb der Anlage und zur Produktion des Gärsubstrats benötigt wurde. Die Ergebnisse zeigen jedoch auch, dass bei einigen Anlagen die Effizienz noch deutlich erhöht werden kann.

Maßnahmen, die die Landwirte ergriffen um ihre Biogasanlage klimafreundlicher zu betreiben, sind neben der verstärkten Nutzung der Abwärme eine verbesserte Nutzung der eingesetzten Substrate oder der Einsatz effizienter Maschinen. „Wenn wir die wirtschaftlichen Maßnahmen auf allen landwirtschaftlichen Betrieben umsetzten könnten, wäre dies am effizientesten“ so Gerhard Jäckle vom Leihwieserhof.   Selbstverständlich standen auch die Einsparungen von Strom und Diesel weit oben auf den Maßnahmenplänen. „Einen wesentlichen Einfluss auf die Klimabilanz haben auch der Einsatz von synthetischem Stickstoffdünger, die Bodenbearbeitung und der Erhalt von Grünland“ erläutert Volker Kromrey, Projektleiter bei der Bodensee-Stiftung.

Mit dem Zertifikat wurden nun die Pilotbetriebe für ihr außergewöhnliches Engagement ausgezeichnet, die Landwirtschaft ein Stück klimafreundlicher zu machen. Aus Sicht der Bodensee-Stiftung ist es nicht entscheidend, wie gut die Betriebe im Einzelnen abgeschnitten haben, sondern, dass sie kontinuierlich und ehrlich versuchen, immer effizienter zu wirtschaften und das Klima sowie die Ressourcen zu schonen. Die Bodensee-Stiftung dankt allen teilnehmenden Betrieben für die gute Zusammenarbeit.

Teilnehmende Betriebe:

Hof der Familie Halmer in Wald, Oberkappel

Hof Schönbuch der Familie Vogler in Lippertsreute, Überlingen,

Hofgut Homboll der Familie Buhl in Hilzingen,

Hottenlocher Hofgemeinschaft mit Betriebsleiter Alexander Zulic in Mühlingen,

Johannihof der Familie Bucheli in Gailingen,

Leihwieserhof der Familie Jäckle in St. Georgen

 

Weitere Informationen finden Sie unter www.bodensee-stiftung.org oder direkt beim Projektleiter Volker Kromrey , Tel. +49 (0) 7732 9995 48